Wir erzählen … Frauen machen Radio

 

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Weiterbildung: „partizipative Radio- und Podcast-Arbeit

Power Sharing in der Medienarbeit

Das Projekt „Wir erzählen … Frauen machen Radio“ legt einen Schwerpunkt auf die Teilhabe und Wissensvermittlung in der Radio- und Podcast Arbeit.

Das „Wir“ von „Wir erzählen…“ baut sich in einem partizipativen Prozess auf, sodass wir momentan nur wissen, dass unsere Teilnehmer*innen und Kooperationspartner sowie Telar e.V. (post-) migrantische Akteure sind, die unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten. Wir freuen uns, dieses „Wir“ mit diversen Geschichten konkret zu gestalten – Geschichten, die von sich selbst konzipiert und erzählt werden. Durch dieses Vorhaben möchten wir die Sichtbarkeit und Teilhabe nachhaltig (post-) migrantische Akteure fördern.

 

 

Integrationspreis Tübingen 2024, 2. Platz!

Integrationspreis Tübingen 2024            Preisübergabe

Danke für diese wichtige Anerkennung die Telar e.V für das partizipative Radioprojekt „Wir erzählen…“ erhalten hat. Am 8. November 2024 im Kino Museum fand die Preisverleihung statt. Ivonne Cadavid und Maja Tillmann hatten die Ehre den Preis entgegen zu nehmen. Das Team von Telar e.V. hatte sich getroffen um diesen wichtigen Moment zu feiern. Die Jury hatte eine sehr schöne Laudatio geschrieben und diese wurde von Deniz Osman Tekin, vom Integrationsrats Tübingen und Teil der Jury, vorgelesen.

Hier die herzliche Laudatio von der Jury:

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, liebe Gäste,

es ist mir eine besondere Freude, heute den zweiten Preisträger des Tübinger Integrationspreises 2024 würdigen zu dürfen. Lassen Sie mich zunächst einen Satz zum Integrationspreis sagen: Dieser Preis ist ein Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung für Projekte, die zeigen, wie kraftvoll und bedeutsam das oft unsichtbare ehrenamtliche Engagement ist – und wie wichtig es ist, solche wertvollen Initiativen sichtbar zu machen. Mein herzlicher Dank gilt allen Sponsoren, der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration sowie allen Beteiligten, die diesen Preis möglich machen.

Der heutige zweite Preis geht an ein Projekt, das mit einem schlichten, aber kraftvollen Wunsch begann: den eigenen Geschichten eine Stimme und einen Weg zu geben. Im Jahr 2023 nahmen engagierte Menschen mit Migrationsbiografien die Herausforderung an, ihre Erfahrungen, Gedanken, Perspektiven und Hoffnungen auf eine neue, mutige Weise zu teilen. So entstand das Projekt „Wir erzählen…“ – eine partizipative Initiative, die Radio- und Podcast-Produktionen als Plattform für persönliche Geschichten und Meinungen nutzt.

„Wir erzählen…“ ist weit mehr als nur ein Medienprojekt. Es ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, in dem kreative Zusammenarbeit im Vordergrund steht. In den durchgeführten Workshops – von technischen Schulungen bis hin zu partizipativen Radioworkshops – kamen die Teilnehmer*innen zusammen, um voneinander zu lernen und gemeinsam etwas Einzigartiges zu schaffen.

Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Medienarbeit zu einem Mittel der Selbstermächtigung werden kann. Indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Mikrofone ergreifen, lassen sie nicht nur Worte, sondern auch Mut und Selbstbewusstsein sprechen.

Seit Mai 2024 ist das Projekt „Wir erzählen…“ auf dem Tübinger Radiosender „Wüste Welle“ zu hören. Es ist eine Einladung an alle, die zuhören möchten, und ein Appell an die Gemeinschaft, die Vielfalt der Medienlandschaft zu erweitern und zu bereichern. Die Geschichten, die durch dieses Projekt erzählt werden, gehen weit über die individuellen Biografien hinaus. Sie schreiben die Geschichte unserer Gesellschaft mit und zeigen, dass Tübingen ein Ort ist, der Offenheit, Vielfalt und gegenseitigen Respekt lebt. Mit jedem Wort, das in diesen Sendungen ausgesprochen wird, mit jeder persönlichen Geschichte, die geteilt wird, entsteht ein Raum für Teilhabe, Teilgabe und gegenseitige Wertschätzung.

Die Menschen hinter „Wir erzählen…“ zeigen, wie wichtig es ist, eine eigene Stimme zu haben – und wie wertvoll es ist, diese Stimme auch zu nutzen. Sie bereichern die Gesellschaft und setzen ein Zeichen für das Miteinander, für Dialog und für Verständnis.

Wir möchte diesem inspirierenden Team herzlich gratulieren und allen Beteiligten, die dieses Projekt unterstützt haben, unseren besonderen Dank aussprechen. Ihr Engagement ist ein bedeutender Beitrag zur Förderung von Vielfalt und Inklusion in unserer Gesellschaft und für eine gerechtere Medienlandschaft.

Mit dem Mikrofon in der Hand gestaltet ihr die Gegenwart und Zukunft, ihr schafft Begegnungen und Möglichkeiten für andere und gebt eure Geschichten weiter. Telar e.V. – der Name ist hier Programm: Ihr verbindet Welten.

Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Preis und vielen Dank für euren Einsatz und euer Wirken.

 

Warum selber Geschichten im Radio erzählen?

Durch das Ergreifen des Mikrofons im gewünschten Ort und Moment können wir unsere Gedanken, Gefühlen und Erzählungen freien Lauf lassen. Diese aufgenommenen Momente machen wir dann zu unserer Geschichte und ermächtigen uns selber und hoffentlich auch die Zuhörer*innen.

Wir brauchen unsere eigenen Geschichten, weil darin steckt so viel Erfahrung, Expertise die wir mit anderen Teilen möchten.

 

Was ist die Seele dieses Vorhaben?

Wir möchten gerne selber und zusammen mit unseren Kooperationspartner*innen empowern und Radio- und Podcast selbst konzipieren, gestalten und veröffentlichen. Wir möchten Sendungen gestalten, die komplett divers und partizipativ produziert werden und dadurch unsere Sicht-, Denk- und Lebensweise sichtbar machen.

 

Dafür brauchen wir Know-How!!!

Deswegen bieten wir eine Weiterbildung an: „partizipative Radio- und Podcast-Arbeit“ die in 5 Module (Siehe Unten) unterteilt ist, mit dem Ziel das Know-How zu bekommen und weiterzugeben.

Damit können die Teilnehmer*innen ihre eigene Radiosendung gestalten oder in unserer laufenden Radiosendung „Wir erzählen…“[1] mitkreieren.

 

In Spiralform Wissen weitergeben?

Wir werden partizipativ arbeiten, d.h. jede Teilnehmer*in bekommt Raum um sich kreativ und technisch im eigenen Rhythmus zu entfalten und zu kreieren. Wir machen ein Aktion-Reflektion-Aktion- Prozess in dem wir etwas aufnehmen, es anhören, darüber reflektieren und eine neue Aktion bestimmen.

Für uns ist Power Sharing ein wichtiger Baustein. Wir arbeiten in Spiralform in dem wir zuerst uns selbst ermächtigen und dadurch anderen einen Weg ermöglichen in der Medienarbeit.

 

Weiterbildung: partizipative Radio- und Podcast-Arbeit

Termine und Veranstaltungsort:

Der Prozess wird in 5 Modulen aufgeteilt,

Modul 1: Eine Radiosendung partizipativ konzipieren und aufnehmen (21.09.2024)

Modul 2: Kreation eines Tonarchives & die Kunst des Interviews (9.11.2024)

Modul 3: Postproduktion einer Radiosendung (7.12.2024)

Modul 4: Streaming und Podcast (15.02.2025)

Modul 5: Eine Radiosendung „live“ machen (22.03.2025)

 

Die partizipative Filmermacherin Maja Tillmann wird dieser Weiterbildung leiten. Für Spezifische Themen werden Gastdozent*innen für manche Module eingeladen.

 

Veranstaltungsort: Werkstadthaus Tübingen

 

Hast Du Interesse mitzugestalten?

Diese Weiterbildung ist für Dich, wenn Du selbst eine (post-)Migrationsbiographie hast und sehr engagiert bist oder gerne mehr Sichtbarkeit und Teilhabe in den Medien für Deine Geschichten und Dein Engagement haben möchtest.

Wir freuen uns, wenn Du mindestens in den ersten drei Modulen dabei bist: So kann man am besten prozessorientiert arbeiten. Dennoch ist diese Weiterbildung so gedacht, dass Du jederzeit ein oder austeigen kannst.

Wenn Du nur an einem Modul teilnehmen kannst, besprich das bitte von Anfang an mit uns.

Wir freuen uns auf Dich und deine Anmeldung, mit einen kurzen Motivationsbrief, warum Du Teil dieses Prozesses sein möchtest.

 

Anmeldung:

Bei Interesse bis zum 15.09.2024 eine E-Mail schreiben an:

radio@telar-ev.org

Mit folgender Information:

  1. Vor- und Nachname
  2. Warum ich bei dieser Weiterbildung dabei sein will?
  3. Wo engagiere ich mich?

Wenn du hören möchtest, was wir schon produziert haben:

[1] https://telar-ev.de/podcastelar/

Unser Team:

Maja Tillmann, Projektleitung

Partizipative Filmemacherin, Referentin für Globales Lernen in andiner Kosmovision mit einer 22-jährigen Expertise in partizipativen Video-Prozessen in Latein-Amerika, Afrika und Europa mit mündlichen Kulturen.

Ivonne Cadavid, Co-Projektleitung

Interkulturelle Promotorin im Regierungsbezirk Tübingen, Referentin für Globales Lernen, Empowerment und Power Sharing, Methoden der Theater-Pädagogik, Bildungswissenschaftlerin M.A. und Musikwissenschaftlerin.

Wir sind sehr glücklich über den Verlauf der Weiterbildung:

MODUL 1:

Wir haben uns durch den partizipativen Prozess, Aktion-Reflektion-Aktion, kennengelernt und uns der Radiotechnik genährt. Wir sind in einem Rhythmus vorangekommen der für Alle angemessen war. In den Gruppen Arbeiten gab es schöne Erfahrungen: manche TeilnehmerInnen haben den Schritt gemacht als „Facilitator“ zu handeln um die Stimme der anderen Teilnehmer zu verstärken. Die Kollaboration und die Gruppenbildung klappte sehr gut. Sehr guter Start!

 

MODUL 2:

In diesem Modul freuten wir uns uns wieder zu sehen und dieses mal waren in der Radio Wüste Welle. Miri gab uns ein herzliches Willkommen in diesem Haus und wir konnten die Aufnahme- und Schnitträume kennenlernen. Auch unsere eigenen Radioprojekte sind gewachsen. Eine Teilnehmerin sagte in der Schlussreflektion: „Das was Ihr macht ist Mensch.“

 

 

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